Savonische Köstlichkeiten – Fischpastete mit Roggenbrotkruste

Essen wurde im Steinofen zubereitet!

Über Jahrtausende wurde die finnische Küche durch sowohl östliche als auch westliche Traditionen beeinflusst. Im prähistorischen Finnland gab es zwei Hauptsiedlungen, eine im Osten, nahe des Ladoga Sees, eine im Westen, in der Turku-Kokemäki Gegend. Diese Regionen hatten wenig Kontakt miteinander – so entstanden zwei individuelle Küchen.

Im Osten hatten alle Häuser große Öfen, welche Wärme spendeten und zum Kochen genutzt wurden. In der milden Hitze des Ofens wurden verschiedene Pasteten, Gebäck, Schmorpfannen und Aufläufe gekocht. Im östlichen Finnland wurde Brot wöchentlich frisch gebacken, während im Westen das Brot nur mehrmals im Jahr – dafür in größeren Mengen – gebacken wurde. Westliche Häuser wurden statt einem Ofen durch eine offene Feuerstelle beheizt. In großen Kochkesseln wurden über der offenen Flamme vor allem Meeresfrüchte und Suppen gekocht. Dank der zwei verschiedenen Küchen wurde der Osten „Gegend der Ofengerichte“ genannt, während der Westen „Suppen-Gegend“ getauft wurde.

Finnen legen viel Wert auf Selbstversorgung und saisonale Zutaten. Die Notwendigkeit, die erhältlichen Zutaten schmackhaft zuzubereiten, hat regionale finnische Gerichte stark beeinflusst. Obwohl die lokalen Küchen sich über die Jahre immer mehr annäherten, gibt es immer noch traditionelle Gerichte, auf die jeweilige Regionen sehr stolz sind.

Natürliche Zutaten formen die Basis

Einfache und reine natürliche Zutaten sind essentielle Elemente der savonischen Essenskultur. Die savonische Küche wurde durch südliche und nördliche Traditionen beeinflusst. Südsavo ist Teil der östlichen „Gegend der Ofengericht“, in der viele Gerichte langsam im Steinofen gekocht werden.

In der Savo Region gibt es viele Seen, die reich an Fischen sind. Eine der beliebtesten Fische ist die Kleine Maräne. Diese regionale Delikatesse wird oft gebraten, frittiert oder als Füllung für Pasteten verwendet.

Eine weitere beliebte Zutat ist Roggen. Das Mehl wird zu Roggenbrot und dem finnischen Fladenbrot Rieska gebacken. Östliches Roggenbrot ist dicker und saurer als das im Westen. Roggenteig ist auch die Grundlage des regionalen Desserts Rättänä, ein Gebäck welches mit saftigen Blaubeeren aus den Wäldern Finnlands gefüllt wird.

Savo ist bekannt für zwei spezielle Gebäckarten: Kukko und Lörtsy. Kukko ist eine Pastete mit dicker Roggenkruste. Oft besteht die Füllung aus Fisch (Kalakukko). Das savonische Kalakukko hat sogar eine geschützte Ursprungsbezeichnung, wie auch Gorgonzola Käse, Champagner oder Aceto Balsamico di Modena. Lörtsy ist ein dünnes, halbmondförmiges Gebäck, welches mit herzhaften oder süßen Zutaten gefüllt wird. Die besten Lörtsy findet man oft auf dem lokalen Marktplatz.

Wie wäre es mit Kalakukko?

Probieren Sie die regionale Spezialität Kalakukko – ein herzhaftes Gericht, welches am besten mit zerlassener Butter bestrichen wird und gut zu einem kalten Glas Milch passt.

Zutaten

Teig
600ml Wasser
4 Tl Salz
150ml Butter (zerlassen)
450g Weizenmehl
370g Roggenmehl
85g Roggengrütze

Füllung
700g Kleine Maräne
150g Speck
2 Tl Salz
0.5 Tl schwarzer Pfeffer

Zum servieren
150g zerlassene Butter

Anleitung

  1. Backofen auf 225 ° C vorheizen. Für den Teig, rührt man Wasser, Salz, zerlassene Butter und Mehl zusammen und knetet die Mischung zu einem glatten Teig. Falls erforderlich, fügt man etwas mehr Roggenmehl hinzu. Den Teig zu einer Kugel formen, und dann auf einer bemehlten Fläche zu einem Kreis von 1,5-2cm Dicke ausrollen. Die Ränder etwas dünner ausrollen.
  2. Die Mitte des Teigs mit 2 Esslöffeln Roggenmehl bestäuben und darauf eine Schicht Forelle legen. Mit Salz und Pfeffer würzen, und dann mit einer Schicht Speck bedecken. Das wiederholt man, bis der Fisch und der Speck aufgebraucht sind. Nun befeuchtet man die Kanten des Teiges mit Wasser. Die Hände unter die Ränder schieben, und die Seiten über der Füllung zusammenfalten. Dann den Teig zu einer Naht entlang der Oberseite und an den Seiten zusammendrücken, um sicherzustellen, dass die Pastete vollständig geschlossen ist. Mit einem bewässerten Messer die Seiten glätten und die Pastete großzügig mit Roggenmehl bestäuben und dieses in den Teig einreiben.
  3. Ein Backblech mit Backpapier auslegen, dann die Pastete bei 225 ° C für eine Stunde backen. Dann befeuchtet man die Oberfläche mit geschmolzener Butter und reduziert die Hitze auf 150 ° C. Danach die Pastete für weitere vier Stunden backen (dabei muss der Teig mindestens einmal pro Stunde mit zerlassener Butter bestrichen werden). Aus dem Ofen nehmen und den zubereiteten Fischkuchen erneut befeuchten. In Folie wickeln und dann mit einem Tuch bedecken, so dass die Roggenkruste weich wird und die Fischpastete langsam in der Restwärme weiter kochen kann. Mit reichlich Butter servieren.

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Text: Iiris Lagus & Rebecca Bergmann

Quellen:

https://blogi.expedia.fi/makuja-suomesta/en/
http://www.aitojamakuja.fi/
http://www.ruokatieto.fi/

Picture: Visit Finland
Photographer: Vastavalo/Soili Jussila.

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